Taxihalteplatz-Notstand

Die Situation an den Taxihalteplätzen ist so unerträglich wie die Lage des Taxigewerbes.

10. Oktober 2025 von Admin
 

Es brennt am Berliner Hauptbahnhof. Nicht nur die end- und ergebnislosen Verhandlungen mit Stadt und Bezirk um sinnvolle Lande- und Ausstiegsmöglichkeiten machen die Arbeit am Berliner Hauptbahnhof unerträglich. In den letzten Monaten hat die unklare Situation zu gravienden Verstößen gegen die Taxenordnung geführt, und um lukrative Aufträge der Deutschen Bahn wird immer wieder mit Gewalt gekämpft, wo eigentlich die Regelungen der Taxenordnung greifen sollten.

Eine Gruppe engagierter Taxifahrerinnen und Taxifahrer startet jetzt eine Petition zur Verteidigung der Taxihalteplätze im Interesse aller Berlinerinnen und Berliner. Taxihalteplätze sollen wieder zu guten Arbeitsplätzen und aktiv für die Mobilität der Zukunft konzipierten Orten werden. Darum, wie das gehen soll, unterhalte ich mich mit Danielo Baltrusch, Taxihalteplatz-Beauftragter des Vereins Innung des Berliner Taxigewerbes.

Wenn nach vielen Gesprächen und lockeren Verabredungen zugunsten von Fahrgästen und Taxifahren auf einmal doch ein Taxihalteplatz am Hauptbahnhof verschwinden soll, zeigt sich darin die Problematik des Berliner Taxigewerbes. Weder Taxiunternehmen noch abhängig beschäftigte Fahrerinnen und Fahrer haben eine wirkunsgvolle Vertretung. Der direkte Draht in die Abstimmungsprozesse für Berlin ist ihnen verloren gegangen.

Politik und Stadtgesellschaft hören ihnen einfach nicht zu. Bevor ein Taxi-Thema behandelt wird, braucht es jahrelange Anstrengungen. Sogar dann wird von der Verwaltung lieber Nebensächliches bearbeitet als Probleme wirksam angegangen. Das lässt sich besser im Rahmen der gegebenen Strukturen abhandeln.

Wichtiger als Fahrgäste sind Fahrradfahrer, die haben eine Lobby. Wichtiger als Taxifahrerinnen und -fahrer sind Topfpflanzen. Die haben eine Partei. Wichtiger als Taxiunternehmen sind internationale Konzerne. Die haben Geld und Einfluss.

Gemeinsinn und Zusammenarbeit im Interesse aller Menschen Berlins sind aus dem Straßenraum verschwunden. Hier gibt es nur noch den rücksichtslosen Verdrängungswettbewerb, der von Lobbyorganisationen zugunsten der eigenen Klientel genau wie von Verkehrsteilnehmern um den besten Platz vor der nächsten roten Ampel geführt wird.

Dagegen organisieren sich Kolleginnen und Kollegen. Sie vertreten ihre Anliegen hier, in anderen Veröffentlichung und auf der Straße.

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